Ich wollte immer einen Beutellosen Staubsauger haben – bis ich dann einen hatte…
Als domestizierter Mann gehört es zu meinen Aufgaben im Haushalt zu saugen.
Ist euch mal aufgefallen, dass in der Staubsaugerwerbung – zumindest nicht dass ich wüsste – mal gezeigt wurde wie ein beutelloser Staubsauger ausgeleert wird? Wer es mal erleben durfte, der weiß auch warum… ich zumindest sah danach jedes Mal aus als hätte ich einen 14 Tage Ritt durchs Outback hinter mir, stand kurz vor einer Lungenembolie und sehnte mich nach einer Dusche.
Meiner Trauer über das Ableben des „Dreckteufels“ hielt sich dementsprechend auch in Grenzen.
Nun musste ein neuer Sauger her, diesmal auf jeden Fall wieder einer mit Beutel. Bislang habe ich immer recht günstige Modelle gekauft, manchmal auch welche vom Discounter. Sie alle hielten so im Schnitt zwei Jahre und dann war immer etwas daran kaputt. Mal ein Aufsatz, mal ein Motor. Eine Reparatur hat sich nie gelohnt.
Gerne durfte es diesmal etwas stabileres und langlebigeres sein. Auf meiner Recherche im Internet wurde ich immer wieder mal auf ein bestimmtes Modell aufmerksam – Henry.
Ich hatte ihn bei einer Reinigungsfirma im Hotel auch schon mal live gesehen und dachte mir, wenn der das da aushält, sollte er es bei mir auch aushalten.
Kurzerhand bestellt, geliefert, Anschiss von Frau kassiert. Aber hey, ICH muss ja damit arbeiten und da darf man sich sein Werkzeug ja wohl auch selbst aussuchen…
Und was soll ich sagen? Wir wurden tatsächlich Freunde. Er hat einen klasse Aktionsradius. Ich muss ihn jetzt nur noch im Flur einstecken und komme von da aus über die gesamte Etage. Er hat zwei Saugstufen und für Fliesen und Parkett reicht definitiv die niedrigere von beiden. Der alte Staubsauger hatte drei mal so viel Leistung (Watt) hat aber nicht ansatzweise so gut gesaugt. Dafür hat er eine Abwärme erzeugt die einem Heizlüfter Konkurrenz machen konnte. Aus Henry kommt hinten nur kalte bis lauwarme Luft raus.
Die Staubsaugerbeutel sollen 9 Liter Fassungsvermögen haben und sind über das Internet für ca. 1,- € pro Stück zu haben. Die Beutel halten ewig bis sie voll sind und auch bei schon gut gefüllten Beuteln stellt sich bei mir nicht der gefürchtete Saugkraftverlust ein. Praktisch finde ich den am Beutel angebrachten Verschluss. Wenn er denn mal voll ist kriegt man ihn so zu, dass man ihn gefahrlos bis zur Mülltonne transportieren kann.
Das Kabel wird nicht wie bei herkömmlichen Staubsaugern über einen Federmechanismus automatisch eingezogen sondern über eine Kurbel manuell aufgerollt. Das ist etwas unkomfortabler als der automatische Einzug, sollte aber so gut wie unzerstörbar sein.
Aber wo viel Licht ist, da gibt es ja bekanntlich auch Schatten, wenn auch in diesem Fall nur sehr wenig. Henry weigert sich manchmal über sein eigenes Kabel zu rollen. Die vorderen Räder sind sehr klein und da stellt so ein Stromkabel schon ein kleines Hindernis dar. Da hilft dann nur gut zureden und ein kräftiger Ruck damit er drüber hüpft. Vielleicht schafft es der Staubsaugerprofi auch Henry durch den Raum zu führen, ohne ihm immer das Kabel in den Weg zu legen, aber zumindest ich bin in diesem Stadium noch nicht angekommen. An dieser Stelle möchte ich das aber nicht weiter vertiefen. Falls „die falschen“ Leute das lesen könnten sie auf den Gedanken kommen mir mehr Zeit zum üben einzuräumen… 🙂
Ein zweiter Punkt, der mich nicht stört, aber meiner Frau negativ aufgefallen ist (ja, hin und wieder „darf“ sie auch mal staubsaugen), ist das nicht höhenverstellbare Saugrohr. Das Saugrohr besteht bei Henry aus insgesamt drei Edelstahlrohren die miteinander verbunden sind. Man könnte um die Höhe zu verstellen einfach ein Rohr weglassen, aber dann ist es wirklich schon sehr kurz und zumindest ich müsste doch sehr gebückt durch den Raum saugen.
Auch wenn es mir ein bisschen Angst macht, dass mich ein Haushaltsgerät so begeistern kann, ich kann ihn wirklich empfehlen. Henry hat auch noch ein paar Geschwister für andere Einsatzbereiche. Für derzeit ca. 170,- € sicherlich nicht billig, aber definitiv sein Geld wert.
2 Gedanken zu „Mal ein anderes Gadget – Darf ich vorstellen, Numatic Henry im Test“
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